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Mein Freund Albert Camus. Reite nicht auf einen toten Pferd.: Alles Unglück der Welt stammt aus der Hoffnung. Das Leben ist Absurd.

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JE FRÜHER MAN DIESES EBUCH LIEST, DESTO BESSER. HAUPTSACHE, MAN LIEST DAS ÜBERHAUPT. VIELLEICHT IST ES WICHTIGER, EIN SOLCHES BUCH IN SEINER JUGEND GELESEN ZU HABEN ALS PLATON ODER KANT.

Camus schreibt: Die Menschen Europas, den Schatten preisgegeben, haben sich von strahlendem Fixpunkt abgewandt. Sie vergessen die Gegenwart im Blick auf die Zukunft, den Gewinn der Menschen um das Rausches, der Machtwillen, das Elend der Vorstädte über durch lichteten Wohnsiedlungen und die tägliche Gerechtigkeit über einen eitlen, verheißenen Land.

Sie verzweifeln an der Freiheit der Personen und träumen von einer befremdete Freiheit der Gattung. Sie lehnen den einsamen Tod ab, nennen Unsterblichkeit eine ungeheure kollektive Agonie. Sie glauben nicht mehr an das, was ist, an die Welt, an dem lebendigen Menschen.

Das Geheimnis Europas ist, dass es das Leben nicht mehr liebt. Seine Blinden haben kindisch angenommen, einen einzigen Tag des Lebens zu lieben sei gleichbedeutend mit der Rechtfertigung von Jahrhunderten der Unterdrückung.

Deshalb wollten sie die Freude aus der Welt wegwischen und sie auf später verschieben.

Der Mensch muss wieder als Einzelner, aber nicht vereinzelt von seinem konkreten Leben Kenntnis nehmen. Er muss sich besinnen auf die karge Ernte seiner Felder, die kurze Liebe dieser Erde. In dieser Stunde, da endlich ein Mensch ins Leben tritt, muss man die Epoche und ihre unreifen Rase rein sich selbst überlassen.